#frag_die_bpb

In dieser Woche trafen sich die Mitglieder des Beirates der Bundeszentrale für politische Bildung. Als Vertreterin für die Linksfraktion habe ich so Einblicke in das, was geplant und gedacht wird. Thomas Krüger, der Präsident der Bundeszentrale berichtet über die zurückliegend und künftige Aktivitäten, Strategien und Schwerpunkte. Vor allem geht es darum, junge Leute zu erreichen. Verschiedene twitter-Accounts und Aktionen zeigen sich dabei sehr erfolgreich. Frag die Bundeszentrale (#frag_die_bpb) ist ein Format, bei dem in ca. 240 Zeichen komplexe politische Fragen beantwortet werden. Junge Influencer diskutieren mit ebenso jungen Leuten auf youtube zum Beispiel schwierige Fragen des politischen Islamismus. Peer Learning ist ohnehin eine sehr zeitgemäße Form politischer Bildung. Es scheint, als hätte die Bundeszentrale die Zeichen der Zeit erkannt. Lediglich der Name der Institution kommt im Vergleich mit dem, was die Einrichtung so veranstaltet doch recht altbacken daher.
Unterwegs in Sachen digitales Lernen
Einige Mitglieder des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgeabschätzung des Deutschen Bundestages sind für vier Tage unterwegs in Estland und Lettland. Beide Länder gelten als Spitzenreiter in Sachen Digitalisierung. Das ist unbestritten so. Der Zugang zu leistungsfähigem Internet ist dort ein soziales Grundrecht. Jede noch so kleine Gemeinde, jedes allein stehende Haus im Wald verfügt darüber. Das ermöglicht viele digitale öffentliche Dienstleistungen. In Estland besitzt jeder Mensch eine ID-Card, auf der die Daten zur Person gespeichert sind. Der Punkt in Sachen Datenschutz ist: Menschen sind Eigentümer ihrer Daten und haben die Regie darüber, wem sie warum zugänglich gemacht werden und wem eben nicht. Transparenz ist eine der Prämissen, die Vertrauen schafft. Hier zumindest. Und dennoch haben die Leute immer auch die Chance, zum Bürgeramt zu gehen. Die meisten tun das jedoch nicht mehr. Und sparen so nicht selten Zeit, Geld und Nerven. Deutschland liegt in dieser Frage leider noch "weit hinter der Kurve".
Bildungspolitiker*innen zu Gast im Baltikum




Lebenslanges Lernen im digitalen Zeitalter!

Der Verband der Internetwirtschaft Bitcom hatte eingeladen zum Policy Pitch. Politiker*innen der demokratischen Fraktionen im Deutschen Bundestag hatten die Chance, exakt vier Minuten ihren Plan zu präsentieren. Es ging um eine Kultur der Weiterbildung im digitalen Zeitalter. Welche Vorstellungen treibt die einzelnen Parteien an? Welche Leitplanken und Prämissen braucht es. Birke Bull-Bischoff, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, warb für vier Prämissen: Digitale Mündigkeit meint, dass Lernende nicht nur Nutzer- und Bedienkompetenzen benötigen. Dafür brauchen sie informatische Bildung, Medienkompetenzen und so genannte Zukunftskompetenzen: Probleme zu lösen, Konflikte zu managen, zu reflektieren und letztlich auch in schwierigen Situationen entscheiden zu können. Dafür braucht es frei zugängliche Bildung, offene Software, offene Quellcodes, vielfältige Betriebssysteme. Um Bildung für alle zu ermöglichen ist ein inklusives System beruflicher Bildung nötig, lebensweltorientiert und barrierefrei. Letztlich braucht es soziale Sicherheit und angemessene Rahmenbedingungen - darunter ein guter Lohn - für Lehrende. Das Thema der Soloselbständigen hatte DIE LINKE bereits mehrmals im Deutschen Bundestag zum Thema gemacht. Es gab vieles, worin sich die Bildungspolitiker*innen einig waren. Aber auch Kontroversen schienen durch, wenngleich sie auf einem solchen Podium in iher moderater Weise ausgetragen werden. Herzlichen Dank für die Einladung!
Bildungspolitiker*innen unterwegs
